Nah dran…

Mein Großer! In den letzten Tagen haben wieder sehr viele Menschen an dich gedacht! Ich hatte oder habe das Gefühl, dass in diesem Jahr alle irgendwie wieder besonders betroffen waren oder sind. Auch, wenn es jetzt schon dein 8. Todestag war. Ich dachte erst, dass ich das nur so empfinde, aber alle, mit denen ich gesprochen oder geschrieben habe, fühlen sich dieses Jahr irgendwie wieder „näher dran“, als wären noch keine acht (!) Jahre vergangen. Mich hat es dieses Jahr auch besonders umgehauen. Ich weiß ja, es liegt daran, dass Jussi jetzt sechs ist und sich alles, teilweise eins zu eins wiederholt… Wir haben damals schon gesagt, dass alles nochmal schlimmer wird, wenn Jussi in deinem Alter ist, aber, dass es so schlimm wird, hätte ich nicht gedacht. Auch körperlich fühlt es sich plötzlich wieder so „schlimm-bekannt“ 💔 an. Als hätte ich diese ganzen grausamen Tage gerade erst durchlebt. Am Freitag war es noch heftiger, als an deinem Todestag selber, aber das war ja auch irgendwie klar. Nach tagelangem Nachdenken, wie ich den Tag bzw. den Morgen angehe, bin ich dann im Endeffekt arbeiten gegangen und ich glaube, das war auch die beste „Lösung“. Ich hoffe, es wird jetzt langsam wieder besser, aber es kommt ja auch noch Nikolaus, Weihnachten und Silvester… Aber darin sind wir ja Profis. Jussi hat diese Nacht auch ganz übel geträumt und war beim Aufwachen auch noch ziemlich verwirrt. Als er heute Nacht wach war meinte er: „Mama, weißt du, was ich mir wünsche? Dass ich für immer beschützt bin!“ Ich habe ihm dann nochmal erklärt, dass er doch die besten Schutzengel überhaupt hat da oben! Dich, den Opa Alfred und den Opa Dieter! Und noch so viele andere… Da konnte er dann einigermaßen beruhigt einschlafen. Am Freitag hat er dir übrigens einen Engel gebastelt! Die letzten Tage wollte er auch immer das „Lasse Dettmer Cup“- Trikot anziehen. Gestern habe ich dann gesagt, dass es dann doch mal in die Wäsche muss 😅. Jetzt muss ich für heute Schluss machen; ich melde mich schnell wieder! 💙