(Spoiler! Heute bin ich in Fahrt und emotional ein wenig durcheinander!)
Ich weiß auch gar nicht so richtig wie und was ich schreiben soll, aber ich muss mir einfach Dinge von der Seele schreiben. Es ist wieder so ein Tag, der mir schon seit langer, langer Zeit richtig schwer im Magen liegt. Heute ist Weißer Sonntag und somit auch hier in Rhode wieder Erstkommunion. Jedes Jahr wieder ein schlimmer Tag für mich. Das wir die Feier der Ersten Heiligen Kommunion mit dir niemals feiern durften und Filippa´s Erstkommunion so kurz nach deinem Tod eines der schwersten Dinge in meinem Leben war, wird mich wohl für den Rest meines Lebens, jedes Jahr wieder am Weißen Sonntag belasten. Dieses Jahr finde ich es wieder besonders unerträglich. Es darf nämlich heute ein Kind zur Kommunion gehen, dessen Eltern, mir in den letzten Jahren sehr, sehr zugesetzt haben (Du weißt ja, wen ich meine). Ich weiß, dass das nicht richtig ist, aber ich finde es einfach nicht gerecht und es tut mir in der Seele weh. Und wenigstens hier möchte ich mich auch mal darüber auslassen dürfen. Ansonsten reiße ich mich ja schon am Riemen! So, auf jeden Fall bin ich noch so blöd und überlege seit Monaten, was oder OB ich dem Kind etwas schenken soll. So etwas Bescheuertes! Jetzt mal ernsthaft: Ich vermute JEDER wäre schnell mit dem Thema durch. Erst recht, wenn mich diese Menschen jede Menge Albträume und schlaflose Nächte, Gedanken über´s Wegziehen von hier, einen 9-wöchigen Aufenthalt in der Tagesklinik uvm. gekostet haben. Da wär` doch keiner so blöd und würde noch ernsthaft darüber nachdenken, deren Kind etwas zu Erstkommunion zu schenken. Nur ich bin wieder so dämlich (… jetzt komm ich in Fahrt…). Schon allein, dass ich mir Ü B E R H A U P T darüber den Kopf zerbreche, und das schon seit Monaten, ist total bescheuert. Ich kann es aber auch nicht abstellen. Und ich weiß nicht, was richtig und falsch ist. Um mich herum zucken sie dazu alle nur mit den Schultern oder sagen „verschwende deine Gedanken nicht an die“ oder sowas in der Art. Deinen Chef habe ich auch schon gefragt, ob er mir nicht mal eine Eingebung schicken kann, aber da kommt auch nichts. Ja, lange Rede kurzer Sinn, im Endeffekt habe ich heute morgen eine Karte und ein Geschenk abgegeben. Ende vom Lied: Ich fühle mich trotzdem schlecht, bin wütend (auch auf Gott) und zum Dank wird mich besagte Mutter beim nächsten Mal, wenn sie mir über den Weg „läuft“ wie immer mit dem Allerwertesten nicht angucken. Das sind Dinge, weshalb ich in der letzten Zeit mal wieder sehr viel über Gerechtigkeit nachgedacht habe. Ich weiß, dass es sie nicht gibt, aber es schwirrt mir im Moment wieder besonders im Kopf herum. Vielleicht kommt auch wieder vieles Zusammen, weil sehr bald der Tag kommt, an dem du länger im Himmel bist, als hier bei uns!!! Sechs Jahre und 150 Tage. Da weiß ich auch noch nicht, wie ich damit umgehen soll und was es mit mir macht. Und oft denke ich gerade bei solchen Menschen wie den o.g.: Ihnen bleiben solche schrecklichen Erlebnisse, Gefühle, Gedanken, …. erspart. Trotzdem machen sie uns das Leben schwer. UND TROTZDEM stehen sie immer auf der Sonnenseite des Lebens! Da möchte ich deinem Chef wirklich am liebsten mal sagen: „Merkste selber, ne?“ In diesem Sinne hoffe ich jetzt einfach, dass der Tag, zumindest für mich, schnell vorüber geht. Wir haben ja auch viele Freunde, die mit ihren Kommunionkindern heute einen tollen Tag haben sollen. Für die freue ich mich ja.